Naturpark Lauenburgische Seenplatte

Am Schmalsee bei Mölln (c) gp-image-facts.com/Gottfried Pattermann

Am Schmalsee bei Mölln (c) gp-image-facts.com/Gottfried Pattermann

Der Naturpark "Lauenburgische Seenplatte". Hier tut sich eine reizvolle Landschaft auf: Wiesen und Felder, Bauernhöfe, Dörfer und kleine Städte. Und die Seen: mehr als vierzig sind es, kleinere und größere, die überwiegend zum Naturpark gehören. Der selbst misst 444 Quadratkilometer. Kurios ist, dass die Stadt Lauenburg, nach der das alles benannt wurde, gar in den Naturpark eingeschlossen ist. Sie liegt außerhalb des Parks im Süden. Ein Drittel des Naturparks besteht aus Wäldern – meist Mischwald mit Eichen, Buchen und Eschen, Kiefern, Fichten und Lärchen. Rund zehn Prozent nehmen die Gewässer ein. Die meisten dieser Seen sind von Erlenbruchwäldern, Strauch- und Schilfzonen umgeben. So entstanden natürliche Schutzgebiete für Pflanzen und Vögel, außerdem aber auch viele für den Naturkundigen interessante Biotope. Diese werden durch offizielle Programme weiter gefördert. So bleibt das Gebiet ein sehr geschütztes Refugium für Tiere und Pflanzen, die in einer sonst selten anzutreffenden Artenvielfalt auftreten. Auch scheue Tiere finden hier ruhige Rückzugsräume. Von den Tieren, die – besonders bedroht – auf der "Roten Liste" stehen, trifft man hier die Zwergdommel und den Seeadler, den Schwarzstorch und den Kranich. Sie haben ihre von Tierschützern sorgsam gehüteten Reviere. Am Mechower See, östlich von Ratzeburg, hat Deutschlands größter Vogel, der Kranich, eines seiner letzten Brutgebiete. In dieser vergleichsweise heil gebliebenen Natur finden die imposanten Vögel (mit einer Flügelspannweite von fast zweieinhalb Metern, silbergrauem und bräunlichem Gefieder sowie einer rot leuchtenden nackten Kopfplatte) gute Lebensbedingungen.  Der World Wildlife Fund betreut seit 1973 mit einem Schutzprogramm mehrere Dutzend Kranichpaare, die hier zu Hause sind. Man hilft ihnen, sich wohl zu fühlen, staut entwässerte Moore wieder an oder stutzt den häufig viel zu schnellen Baum- und Schilfwuchs rund um die Brutplätze. 

Südöstlich vom Ratzeburger See, durch den Schaalseekanal mit ihm verbunden, liegt der Schaalsee. Er ist ein Stück politischer Geschichte, denn hier verlief bis 1990 die Grenze zwischen Westdeutschland und der DDR. Der See hat von der einstigen Trennung profitiert: Er lag im Grenzland, man hatte deshalb nicht viel vor mit ihm und tastete ihn nicht an. So blieb diese erstaunliche Naturlandschaft in ihrer ganzen Ursprünglichkeit erhalten – ein Stück Idylle, dem man sonst kaum noch begegnet: still, charmant, unzerstört. Das wird sich künftig, nachdem hier der Naturschutz eine große Rolle spielt, wohl auch kaum ändern. Man findet viele Dörfer, aber wenig Touristen. Noch können hier botanische Besonderheiten gedeihen: Orchideen und Sonnentau, Wollgras und Königsfarn. Viele Tierarten sind am See noch zu Hause – Fischotter wie Kolbenente, Seeadler und Rohrdommel. Im Norden des Schaalsees findet man sogar noch Kormorane in einer Kolonie. Man hat das Gebiet um diesen See inzwischen nicht nur zum Naturpark, sondern zum Biosphären-Reservat erklärt. 

Auf dem Schaalsee können Sie Ruder- und Tretboote leihen, aber Sie dürfen kein eigenes Boot benutzen. Auch Surfen und Motorbootfahren ist nicht gestattet.  Westlich vom Schaalsee und südlich der Eulenspiegelstadt Mölln liegt noch ein Dutzend kleinerer Seen.  Ein historischer Pfad zieht sich durch den Naturpark "Lauenburgische Seen": die "Alte Salzstraße".  Sie kommt von Lüneburg herauf, schiebt sich dann bei Mölln in das Gebiet des Naturparks und führt nach Lübeck. Die Straße wurde im Mittelalter angelegt, um das Salz, das man in Lüneburg gewann, zum Lübecker Hafen zu bringen, wo man es verschiffte. Freilich ist die Straße, die man heute so benennt, eine Bundesstraße und bei weitem nicht mehr der alte Fahrweg. Der verlief zum Teil ganz anders. Es gab sogar zwei verschiedene Routen, die einigermaßen parallel verliefen. Man nahm dann jene, die gerade bequemer oder sicherer war.

Es macht Spaß, auf Erkundung zu gehen, um Teile der historischen Salzstraße zu finden. Sie sind noch heute zu erkennen. So ist die Trasse entlang des Breitenfelder Moores, von Hornbek (das südlich von Mölln liegt) bis nach Mölln, recht gut erhalten. Aber auch bei Gudow (am Gudower See) finden Sie einen historischen Fahrpfad, den alten Boizenburger Frachtweg, der nach Fredeburg führte, das ein ganzes Stück nördlich liegt - südwestlich vom Küchensee bei Ratzeburg.  Später, am Ende des 14. Jahrhunderts, kam eine "Nasse Salzstraße" hinzu: der Stecknitz-Kanal, der von der Elbe bei Lauenburg bis nach Lübeck geführt wurde. Er war eine Meisterleistung mittelalterlicher Wasserbautechnik und ist über 600 Jahre alt. (Bei Lauenburg kann man an diesem Kanal noch Europas älteste Schleuse sehen.) Bis 1200 Schiffe transportierten hier jährlich kostbares Lüneburger Salz nach Lübeck und brachten der Region entlang des Kanals wirtschaftlichen wie kulturellen Aufschwung. Im Jahre 1900 wurde die Wasserstraße modernisiert und "Elbe-Lübeck-Kanal" umbenannt.  Wenn Sie über diesen Salztransport, der lange Zeit das Geschick der Gegend bestimmte, mehr wissen wollen, müssen Sie sich allerdings außerhalb des Naturparks begeben: nach Lüneburg. Dort gibt es ein interessantes Salzmuseum. 

Mehr Informationen über das Gebiet der Lauenburgischen Seen:

Interessengemeinschaft Tourismus
Am Markt 10
23909 Ratzeburg
Tel 0175 - 4 15 29 66
www.ferien-lauenburgische-seen.de

 

Ratzeburg-Information
Schlosswiese 7
23909 Ratzeburg
Tel 04541 - 85 85 65
Fax 04541 - 53 27
www.ratzeburg.de

 

Kurverwaltung Mölln
Hindenburgstraße
23879 Mölln
Tel 04542 - 70 90 und 70 99
email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
www.moelln.de

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