Rosentaufe in Mölln mit Gartenbotschafter John Langley, Thomas Proll von Kordes Rosen und Namensgeber Till Eulenspiegel. / Foto: Jochen Buchholz, Tourismus- und Stadtmarketing Mölln
Die Blütenpracht ist auch im Kurpark in Mölln zu bewundern.
Taufpate der neuen Rose aus dem Hause Kordes war niemand geringerer als der berühmte Volksnarr aus Mölln persönlich. Schließlich trägt die Rose den Namen „Till Eulenspiegel“. Wie es sich für eine närrische Taufe gehört, wurde die Rose dreimal, wie seinerzeit der Till selbst, getauft und mit Wasser aus dem Eulenspiegelbrunnen benetzt. Entsprechend fand der Till drei Taufsprüche, welche er zu jedem Taufgang zum Besten gab:
„Auf das du deine Farben für immer leuchtend behältst
und das Narrentum hinaus trägst in die floristische Welt,
taufe ich dich zum ersten im Angesichte unserer Farben,
Grün und Rot sollst du für immer tragen.
Die spitze Zunge des Narrens sei dir gegeben,
ich taufe dich zum Zweiten mit dem Bestreben,
dass deine Stacheln denjenigen stechen, der sein Humor hat verloren,
dafür sind deine Dornen ab heute erkoren.
Zum Dritten, lass dich mit dem kostbaren Brunnenwasser benetzen
und dich ab heute mit meinem Namen Till Eulenspiegel besetzen.
Ich sage es salopp und auch recht lose,
ab jetzt heißt du für immer Till Eulenspiegel Rose!“
Moderiert wurde die Taufe von John Langley, dem bekannten Gartenbotschafter und im Anschluss feierte das Publikum auf dem historischen Marktplatz bei guter Schlagermusik.
Die Idee einer neuen Eulenspiegelrose stammt von der Eulenspiegel-Gilde. Bereits bei der Eröffnung nach der vollständigen Sanierung des Möllner Kurparks im Jahr 2011 überreichte die Eulenspiegel Gilde dem Tourismus- und Stadtmarketing Mölln eine „Till Uhlenspiegel“ Kletterrose. Eine Rarität aus den 50er Jahren hielt damit Einzug in den sanierten Kurpark. Es war schließlich eine der letzten sieben Rosen aus dem Kordes-Depot.
Der Eulenspiegel-Kurator Gernot Exter trug Kordes Rosen die Idee einer neuen Züchtung vor. Diese fand beim weltweit bedeutenden Rosenzüchter für Garten-, Schnitt- und Topfrosen großen Anklang. Unter tausenden von Neuzüchtungen wurde schließlich nach einer geeigneten Kandidatin Ausschau gehalten. Bevor eine Rose in den Verkauf bei Gärtnereien und Gartencentern geht, dauert es einige Zeit. Schließlich legt Kordes Rosen größten Wert auf Widerstandsfähigkeit, Frosttoleranz, positive Blüheigenschaften und Wuchseigenschaften. So dauert ein Selektionsprozess einer neuen Rosenzüchtung nicht selten bis zu 10 Jahre.
Für Züchtungsleiter Thomas Proll ist die Rose also eine „alte Bekannte“ – die Kreuzung aus der sie hervorging, erfolgte im Frühjahr 2008, ihr Sämling keimte und blühte zum ersten Mal ein Jahr später im Mai 2009. „Meine volle Aufmerksamkeit bekam sie aber fünf Jahre später im Sommer 2014, als sie auf dem Testfeld ihre guten vielen guten Eigenschaften zeigte“, weiß Proll zu berichten, „und gleich kam mir in den Sinn, dass sie vielleicht eine gute Wahl für unsere „Eulenspiegel-Rose“ sein könnte.“
Zu diesen guten Eigenschaften gehört nicht nur eine zuverlässige Blattgesundheit, die ein Spritzen gegen lästige Blattkrankheiten überflüssig macht, sondern auch die Wetterfestigkeit ihrer samtroten, rundlichen Blüten, die nicht nur im aktuell grellen Sonnenlicht, sondern auch im sonst eher üblichen norddeutschen „Schietwetter“ lange halten. Der Wuchs der neuen Beetrose ist dazu angenehm kompakt, so dass sie ebenso in kleinen Gärten ein Zuhause findet, wie auch in Pflanzgefäßen auf Terrasse oder Balkon.
Bereits seit einem Jahr erblühen 90 dieser neuen Till Eulenspiegel Rosen im Möllner Kurpark und erfreuen die Gäste durch üppige Blütenpracht. Nach der offiziellen Taufe werden jetzt auch entsprechende Schilder am Rosenbeet angebracht.
„Das Ergebnis der neuen Eulenspiegelrose kann sich sehen lassen. Die dominierenden Farben der schöne Beetrose sind ein kräftiges Rot und ein sattes Dunkelgrün, analog zum Mi-Partie-Look des Möllner Eulenspiegels“ berichtet Jochen Buchholz, Kurdirektor der Stadt Mölln.
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Am Markt 12
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