Camping Les Castels in La Grande Nation

 

Camping Les Castels in La Grande Nation (c) Daniel Jauslin

Zwar ist die Napoleonische Zeit längst Vergangenheit, aber jeder weiss genau wie sehr für Frankreich diese Bezeichnung zutrifft. Wir sind 14 Tage mit zwei unterschiedlichen Bürstner Wohnmobilen durch Frankreich gereist – hier unsere Erfahrungen:

Bei der Vorbereitung ging es zuerst darum, wer welches Wohnmobil testen wird. Die Wahl ist auf den Viseo 690G, welcher von einer vierköpfigen Familie mit Kindern im Alter von fünf und sieben Jahren belegt wurde, die das erste Mal Urlaub im Camper verbringen wollten. Der Argos 747 Jumbo wurde von einem Ehepaar gefahren, welches viel Erfahrung und hohe Ansprüche an ein Reisemobil stellt. Zusammen haben wir die Reise geplant und angetreten. Bei der Planung wurde sofort klar, dass wir auf zwei Arten von Übernachtungsmöglichkeiten zugreifen möchten. Zum Ersten auf die Campingplatz Kette „Les Castels“ und zweitens auf die kleinen Stellplätze der Organisation „France Passion“.

Die Fahrt führte von Basel nach Le Mans. Diese Destination liegt etwas nordwestlich von Frankreichs Zentrum. Der Name ist durch das 24-Stunden Rennen seit 1923 weltbekannt. Etwas nördlich liegt das Camping Château de Chanteloup mit seinem extravaganten Campingplatz. Ein schönes Schloss im Herzen eines 20 Hektar grossen Parks bietet für Gäste jeden Alters Abwechslung und Erholung. Ein kleiner Fischteich lädt zu einem Spaziergang oder zum Fischen an seinem Ufer ein. Der Schlossherr Dominique hat eine umfangreiche Infrastruktur geschaffen und freut sich, alle Gäste persönlich begrüssen zu dürfen. Ein Kinderspielplatz, Hüpfburg, Pool, Restaurant und ein imposanter 33 Meter hoher Ahorn zieren den Schlossparkt. Anstatt wie andere Campingplätze eine Anordnung in Schachbrettform anzulegen, macht dies der Hausherr kreisförmig. Die Wohnmobile stehen hintereinander und bilden jeweils einen Halbkreis der natürlichen Waldgrenze entlang. Genial. Die sanitären Anlagen waren ausgesprochen sauber und immer intakt – sogar zu Peakzeiten. Mieten kann man auch Wohnungen in der Orangerie oder diverse Zelte unterschiedlicher Grösse an. Bei allen steht auch ein Grill. Dieser Campingplatz hat uns ausgesprochen gut gefallen und wir empfehlen diesen uneingeschränkt weiter.

Weiter in die Bretagne

Richtung Westen in der Bretagne war unser nächstes Ziel. Dort haben wir aus dem France Passion Führer eine Muschelzucht direkt am Meer gefunden – abseits aller Touristenströme. Der Platz ist eben. Die Möwen kreischen. Alles riecht nach Meer. Der Züchter hat sowohl ein Restaurant als auch einen Verkaufsladen, wo frische Meerestiere und vor allem köstliche Austern auf einen warten. Falls gerade Ebbe ist (alle 6 Stunden), lohnt es sich, einen kurzen Spaziergang auf die nahe Halbinsel zu machen. Idyllisch für Jung und Alt. Der Betrieb heisst Au Rythme des Marées in Baden und bietet Platz für etwa fünf grosse Wohnmobile.

Am nächsten Tag fuhren wir zu Obelix und Co. nach Carnac. Das ist nur gerade eine knappe Stunde entfernt. Der Hafen von La Trinité-sur-Mer und dessen Promenade ist gemütlich und einen Halt wert. Unzählige Boutiquen, Bars, Eisdielen und Konditoreien buhlen um Kunden. Eine kleine Markthalle mit allerlei Meerestieren – just bei der Hafenmeisterei – ist ebenfalls einen Besuch wert. Von dort kommt man in ein paar Minuten zu den weltbekannten Monolithen von Menhir. Die ein bis drei Meter hohen Hinkelsteine stehen aufrecht, wurden absichtlich vertikal gestellt und in der Erde verankert. Cool.

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Wir fuhren weiter nach Quimper in die Domaine de L’Orangerie de Lanniron – einem Les Castels 5-Sterne Campingplatz. Auch dieser Campingplatz ist wunderbar gelegen. Ein riesiger Park mit altem Baumbestand sichert vielen Plätzen Schatten. Die Luxusplätze haben zusätzlich Tisch, Stühle, Kühlschrank und Kohlegrill. Cool. Das Schloss ist privat und wird von den Eignern bewohnt. Ein hausinterner 9 Loch Golfplatz, ein putting green als auch eine driving range sind unmittelbar vor Ort und lassen jedes Golfer-Herz höher schlagen. Ein Aquapark – sprich Poollandschaft – ist vor allem bei den jüngeren Generationen sehr beliebt. Der Schlosspark grenzt unmittelbar an den Fluss l’Odet, welcher ganz den Gezeiten entsprechend, einmal ein Rinnsal und sechs Stunden später einen breiten majestätischen Fluss darstellt. Unabdingbar ist ein Spaziergang oder ein Ausflug mit dem Fahrrad ins nahegelegene Quimper. Die Bretonische Stadt hat viele Reize. Seit vier Jahrhunderten werden dort Porzellan Fayence-Waren vollständig von Hand geformt und verziert. Altstadt und Kathedrale, Plätze und Gassen sind pittoresk und verlangen nach einem Fotoapparat. Auch einige Chocolatiers trifft man hier an, welche Pralinen und andere Köstlichkeiten feil halten.

Bürstner Viseo 690G

Da das Atlantikwetter auch windig und kühler ist als in anderen Regionen Frankreichs – das war uns durchaus willkommen – fassen wir an dieser Stelle zusammen, wie sehr der Bürstner Viseo 690G für 2 und 2 Personen geeignet ist:

+ Er bietet für eine vierköpfige Familie (mit kleinen Kindern) ausreichend Platz.

+ Auffallend ist das Badezimmer, welches innert Sekunden vom WC mit Waschbecken zur Dusche umfunktioniert werden kann.

+ Die Garage ist sehr grosszügig bemessen, alles findet bequem Platz.

+ Wenn man mit mehr als zwei Personen unterwegs ist, sind die um 180° schwenkbaren Sitze in der Führerkabine ausgezeichnet. Eltern können sich so einfacher um die Kinder kümmern, sogar mit ihnen am Tisch spielen.

- Die Wasserpumpe, unter dem hinteren Bett montiert, ist zu laut und weckt die darüber Schlafenden, wenn sich jemand in der Nacht die Hände wäscht.

- Am kantigen Metallgriff der Schrankfronten über den hinteren Betten, stösst man sich regelmässig den Kopf.

- Die Matratzen sind für einen längeren Urlaub nicht besonders geeignet, da sie auf jeden Fall zu dünn sind.

- In den grosszügigen Stauraum unter den Betten gehören Kleiderablagen.

Alles in allem: Gerade für Camping-Anfänger ein sehr einfacher und doch komfortabler Start. „Wir haben uns sehr wohl gefühlt und würden wieder Ferien im Viseo machen“, äussert sich die strahlende Familie.

Auf der Rückfahrt

Die Weiterreise führt uns von Westen zurück gegen Osten. Die Distanz von rund 1000 Kilometern schreit förmlich nach Zwischenhalten. France Passion Plätze kommen jetzt zum Tragen. Rund zehn Kilometer von Chartres entfernt liegt ein Platz einer kleinen, exklusiven Bierbrauerei. Er befindet sich direkt an einer sehr wenig befahrenen Strasse und ist absolut eben. Die Gastgeber Familie Crosnier in der Microbrasserie de Chandres freuen sich, wenn man ein kühles Bier probieren möchte. Hier ist ein Abstecher in die Kathedralen-Stadt Chartres ein Muss. Von weitem sichtbar thront das hochgotische Bauwerk, welches 1260 geweiht wurde. Die Besonderheit dieser Stadt beginnt nach 22 Uhr. Die Kathedrale wird von modernen Lichtspielen vom 13. April bis 10. Oktober bestrahlt. Auf einem poetischen Erlebnisweg durch die Stadt werden aussergewöhnliche Einblicke gewährt. Zu den beleuchteten Schauplätzen gehören die Kathedrale, das Kunstmuseum im ehemaligen Bischofspalast, die historische Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern und den verwinkelten Gassen, die Kirchen Sankt André, Peterskirche und St. Aignan, die wichtigsten Plätze des historischen Zentrums, das Theater, die Mediathek, die Brücken und das Ufer des Flusses Eure. Zum Glück hatten wir im „Jumbo“ ausreichend Platz für ein Kleinmotorrad aus dem Hause Honda. Der MSX 125 ist ein kleines Funbike, das problemlos in „fast“ jede Garage eines Wohnmobils passt. Im 747 war das überhaupt kein Problem. Wir mussten nicht einmal die Rückspiegel demontieren. In Windeseile konnten wir die Kleine aus- und einladen. 100kg sind kein Gewicht und so kann auch eine zierliche Frau das Bike nach dem Einkauf wieder versorgen. Knapp 100km/h schafft die 3440 Franken (EUR 3.175) teure MSX – schnell genug für jeden Ausflug. Eine perfekte Begleitung für Wohnmobile.

Der nächste Übernachtungshalt war in Fouvent-le-Haut just bei der Moulin ancien. Vor einem ansehnlichen Anwesen liegt ein kleiner, idyllischer Platz für zwei bis drei Camper. Direkt am Wasser, unter Bäumen und auf Rasen stehen unsere Bürstner, Seite an Seite. Die Landhausherrin Rosmarie ist eine Bernerin, welche früher selbst von France Passion Stellplätzen profitieren konnte. Das hat sie dazu bewegt, Camper willkommen zu heissen. Cool.

Die letzte Destination ist das Camping Val de Bonnal, durch welches der 453km lange Doubs fliesst. Der Platz gehört zwar zur Les Castels Gruppe – aber weder Schloss noch ähnliches ziert diesen grosszügigen Platz. Auf 15 Hektaren sind 272 Plätze, auf welchen sich 95% Holländer, Deutsche, Engländer, Schweizer und Belgier Stammgäste finden. Badesee, Fischteich, Poollandschaft, Restaurant, Bar mit Livemusik und alles Erdenkliche an Infrastruktur laden Gäste zum Verweilen ein.

Der Doubs ist ein idealer Fluss für Kanu- oder Kajaktouren. Das Unternehmen PAN Sarl aus Villersexel holt täglich diejenigen mit dem Car beim Camping ab, welche eine Tour gebucht haben. Rund 15 Kilometer entfernt übernimmt man ein Mietkanu, Paddel und Schwimmwesten. Dann geht es selbständig los, rund 20 Kilometer den Doubs hinunter, bis zurück ins Camping Val de Bonnal. Für eine Familie mit zwei kleinen Kindern kostet der Ausflug 29 Euro. Die Fahrt im glasklaren Wasser ist abwechslungsreich. Immer wieder kann man Pausen zum Schwimmen oder Picknicken machen. Ein wunderbares Erlebnis. Buchungen und Details an der Campingplatz Rezeption.

Bürstner Argos 747

Die kurzweiligen Ferien verdanken wir unter anderem dem Alkoven Modell Argos 747. Wir haben folgende Erfahrungen damit gemacht:

+ Das Platzangebot ist super. Die Betten sowohl vorne als auch hinten sind bequem.

+ Trotz neun Meter Länge ist eine gute Übersicht gewährleistet.

+ Dusche und WC sind separat.

+ Ein grosser Zwischenboden mit viel Stauraum erleichtert den Alltag.

  • Die WC Kassette hat keine Rollen und ist entsprechend schwer zu tragen.

  • Die Eingangstüre ist einiges zu schmal.

  • Der Lichtschalter beim Heckbett ist ungünstig platziert und leuchtet viel zu hell.

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Alles in Allem: Für erfahrene Camper bietet der Argos fast alles. Die Aufteilung ist wohlüberlegt. Für den Sommerurlaub ist eine 230V Klimaanlage zu ordern. Mit genau 13.5 Liter Diesel ist der Testverbrauch für ein 5-Tonnen Gefährt absolut vertretbar.

Fazit: Frankreich eignet sich hervorragend für Wohnmobilferien. Es gibt ausreichend Stellplätze und viele versteckte Paradiese. Auch Parkplätze zum Einkaufen oder für einen Stadtbummel sind immer leicht zu finden. Es lohnt sich auf jeden Fall La Grande Nation auszukundschaften. Für uns war es nicht das letzte Mal.

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 Mehr Information

www.buerstner.de

www.les-castels.com

www.france-passion.com/de

www.hondamoto.ch

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