Reutte in Tirol

Blick auf Reute von Süden © Michael-Böhmländer/Naturparkregion Reutte

Reutte ist eine Marktgemeinde und Hauptort des gleuchnamigen Bezirks in Nordtirol, sowie Zentrum der Naturparkregion Reutte.
Der Ort liegt in der weiten Talsohle des Lechs, begrenzt von den Ammergauer Alpen im Osten und den Allgäuer Alpen im Westen. Der Name Reutte kommt von Rodung. Der Ort war bereits in der Antike von Bedeutung, da er an der Via Augusta Roman (Fernpass, ab 46 n. Chr.) über die Alpen lag. Ab 250 n. Chr. gab es einen bedeutenden Salzhandelsweg von Hall in Tirol über den Fernpass und das Tannheimer Tal nach Bregenz und ins Allgäu. Um 1290 wurde an strategisch wichtiger Stelle mit dem Bau der Festung Ehrenberg begonnen. 1458 wurde in Reutte die erste Brücke über den Lech gebaut. 1489 wurde der Ort zum Marktplatz erhoben.

Sehenswertes

Das Ortsbild im Zentrum bestimmt nach wie vor die alte Reihensiedlung entlang der Fernstraße, an der alle alten Häuser stehen und zeigt somit eines der stattlichsten und reizvollsten Straßenbilder Tirols. Rette war zudem die Heimat der berühmten Malerfamilie Zeiller, das Zeilerhaus, das Wohnhaus der Famile, ist noch vorhanden. Viele, ja fast alle Fassadenmalereien aus dem 18. Jahrhundert werden Familienmitgliedern der Zeiller zugeschrieben.

Die Häuser verraten größtenteils den bayerisch-schwäbischen Einfluss. Ein Spaziergang durch den Straßenzug (Untermarkt/Obermarkt - Broschüre im Büro des Tourismusverbandes erhältlich) lohnt sich. Hervorzuheben ist das Tauscher-Haus (Untermarkt 24) aus dem 18. Jahrhundert, das Hotel zum Mohren - seit 1646 als Bräugasthof nachweisbar, Gegenüber der alte Salzstadl (Untermarkt 31), bis zum Ende des 18. Jahrhunderts Lagerplatz für die Salzfässer aus Hall. Gleich daneben, etwas versetzt, das "Schöne Haus" (Zeilerplatz 2), Wohnhaus der Familie Zeiller. Links daneben das Grabherr-Haus, der heutige Bau entstand 1737. Der dazugehörige Turm ist das älteste Gebäude von Reute. In den Räumen im ersten Stock übernachteten bedeutende Persönlichkeiten, so Kaiser Friedrich III im Jahre 1488. Nur wenige Schritte entfernt das Grüne Haus, aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, heute sehenswertes Museum. Am Ende des Untermarkts, beim Kreisverkehr, das Hotel Goldener Hirsch, er zahlt zu den ältesten Gasthöfen von Reutte.

Von hier aus fällt uns ein weißes Gebäude auf, das sogar nicht zu den typischen Häusern passen will. Es ist das ehemalige Hotel zur Gemse (Obermarkt 7), das in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Barocken Formen erbaut wurde, heute befindet sich die hier die Bezirkshauptmannschaft. Schräg gegenüber das Franziskanerkloster, 1628 gegründet, mit der St. Anna-Kirche. Sie stammt im wesentlichen aus der Zeit nach dem verheerenden Stadtbrand 1846, sehenswert ist Hochaltargruppe der Hl Anna Selbdritt von 1515.

Am Plansee © Gottfried Pattermann/Tipps Media

Ausflugstipps in der Umgebung

Reutte bietet ein Fülle von Ausflugsmöglichkeiten in der näheren und weiteren Umgebung:

Seen: in nächster Umgebung liegen der Plansee (6 km), und der Heiterwanger See, etwas weiter weg der Vilstalsee im Tannheimer Tal und der Forggensee bei Füssen.
Für Badenixen und Wassermänner gibt zudem noch die schöne Alpentherme Ehrenberg.

Auf halben Weg zum Plansee stürzt sich der Archbach in zwei Stufen in einen tiefe Schlucht und bildet die Stuibenbachfälle. Eine kurze Wanderung (15 Min.) führt zu einer Aussichtplattform. Ein schöner Wanderweg (ca. 1 Stunde) führt rund um die Schliucht und die Fälle (Bergweg!)

Die Hahnenkamm-Bergbahn erschließt ein weites Wandergebiet, das von familientauglichen Spaziergängen bis zu Klettertouren reicht.

Kurz hinter Reutte, an der Straße zum Fernpass, erhebt sich auf steilem Felsen die Ruine Ehrenberg. Zusammen mit der Klause unten im Talgrund verteidigte sie das Land Tirol gegen Angreifer aus dem Norden.

Hier, drekt an der Ehrenberg, befindet sich die highline179, eine stählerne Hängebrücke in 110 Metern Höhe, die über das Tal führt. Eine Attraktion für Höhentaugliche.

Von Reutte aus lassen sich auch Ausflüge in die weitere Umgebung machen. Eine Fahrt entlang des Plansees, dann durch den Ammerwald hinauf zum Ammersattel, weiter im Graswangtal zum Schloss Linderhof (Besichigung sehr lohnend) und schließlich nach Ettal mit seinem Kloster. Auch ein Abstecher nach Oberammergau lohnt sich, nicht nur während der Passionsspiele.

Ein anderer Ausflug könnte nach Füssen führen, die romantische Altstadt, das Schloss und die Kirche St. Mang sind sehenswert. Dann weiter nach Schwangau zu den Königsschlössern Neuschwanstein und Hohenschwangau. Von dort aus sind es nur 20 Kilometer zu zwei barocken Juwelen: die Klosterkirche in Steingaden und die Wieskirche.

Beide Ausflüge lassen sich zu einer großen Tour verbinden. Von der Wieskirche über Saulgrub nach Oberammergau und durch das Graswangtal zurück nach Reutte.

Ein weiterer reizvoller Ausflug führt uns ins Tannheimer Tal. Der versteckte Vilstalsee kann zu Fuß umwandert werden - ein besonderes Erlebnis.